Immer mehr Besitzer von Cabrios, Old- und Youngtimern schützen ihre Liebhaberstücke so vor dem Winter. Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes waren hierzulande 2016 rund 2,25 Millionen Fahrzeuge mit einem Saisonkennzeichen unterwegs – 2,7 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Damit das Fahrzeug den Winterschlaf gut übersteht und danach fit für den Start in die neue Saison ist, sind einige wichtige Voraussetzungen zu beachten. Das Goslar Institut erklärt, worauf es ankommt.
Dazu gehört zuerst einmal eine passende Unterbringung. Zu diesem Zweck bietet sich naheliegend eine Garage an, vorausgesetzt sie ist trocken und gut belüftet. Als optimal gelten Räume mit einer konstanten Temperatur von um die 15 Grad und einer relativen Luftfeuchte von rund 40 Prozent. Weist die Garage mehr Feuchtigkeit auf – ein Hygrometer bringt dies an den Tag – kann man der gegebenenfalls mit speziellem Entfeuchter-Granulat entgegenwirken.
Steht keine Garage zum Überwintern des automobilen Lieblings zur Verfügung, sollte man wenigstens auf eine durchgehende feste Standfläche achten – den Reifen zuliebe. Mit Rücksicht auf deren Wohlergehen während der Standzeit, sollte der Druck in den Pneus vor der Winterpause auf rund drei Bar erhöht werden. Am besten wird das Auto leicht, aber standsicher aufgebockt, sodass die Reifen den Boden so eben noch berühren. Wenn der Wagen den Winter über auf eigenen „Füßen“ ruht, sollte man ihn von Zeit zu Zeit ein wenig bewegen, um einem sogenannten Standplatten vorzubeugen.
Zur Vorbereitung auf die Winterpause gehört ebenfalls, das Fahrzeug vor dem „Wegstellen“ noch einmal gründlich zu waschen, Verschmutzungen zu entfernen und den Lack möglichst zu konservieren. Zudem empfiehlt es sich, Steinschlagschäden auszubessern, damit Rost an diesen Stellen keine Angriffsfläche findet. Auch der Innenraum des Autos sollte ordentlich gereinigt werden, Ledersitze möglichst mit einem dafür vorgesehenen Mittel. Spezielle Lederpflegeprodukte enthalten meist Substanzen, die das Leder geschmeidig halten und so Rissen vorbeugen.
Aber auch jenseits der kosmetischen Vorbereitungen auf die Ruhephase gibt es am Fahrzeug noch einiges zu erledigen, bevor man es beruhigt seinem Winterschlaf überlassen kann. Experten raten zuvor noch zu einem Ölwechsel, unabhängig davon, ob der nun turnusgemäß ansteht oder nicht. Denn frisches Öl schützt den Motor. Außerdem volltanken, um der Entstehung von Kondenswasser im Tank und infolgedessen möglicherweise Rost erst gar keine Chance zu geben. Darüber hinaus sollten alle anderen Betriebsflüssigkeiten, wie Kühl- und Bremsflüssigkeiten etc., überprüft und aufgefüllt werden. Dabei sollten Oldtimer-Fans auch das Kühlmittel in der Scheibenwaschanlage nicht vergessen.
Bei Cabrios gilt ein spezielles Augenmerk dem empfindlichen Stoffdach. Auch dieses will vor der Winterruhe gründlich gereinigt und möglichst mit einem guten Konservierungsmittel behandelt werden. Ein Blick auf das Verdeckgestänge mit seinen Gelenken kann auch nicht schaden. Bei Bedarf empfiehlt sich an den beweglichen Teilen etwas Schmierstoff. Besondere Aufmerksamkeit sollte man gerade bei Cabrios den Dichtungen rund um das faltbare Dach zukommen lassen. Gut eingefettete Gummidichtungen sind bei allen Autos besser gegen Kälte geschützt. Zum Schutz vor Staub kann man dem geschlossenen Cabrioverdeck vor dem Winterschlaf noch eine „Mütze“ aus luftdurchlässigem Stoff überziehen. (ampnet/deg)