fährt schon einmal in die Zukunft
Lexus gilt als einer der Hybridvorreiter. Auf dem Automobilsalon in Genf (3.–15.3.2020- dieser wurde leider abgesagt) sollte die Toyota-Tochter nicht nur den UX 300e als erstes reines Elektroauto der Marke vorstellen, sondern mit dem LF-30 Electrified Concept auch gleich noch in die weitere Zukunft blicken. Der für autonomes Fahren ausgelegte Flügeltürer ist knapp 5,10 Meter lang und beschleunigt dank 544 PS (400 kW) in 3,8 Sekunden auf Tempo 100. Als Höchstgeschwindigkeit gibt Lexus 200 km/h an, für die Reichweite 500 Kilometer. Als Antrieb dienen vier Radnabenmotoren. Da die vorderen und die hinteren Einheiten unabhängig voneinander angesteuert werden, fährt die Studie je nach Situation mit Front-, Heck- oder Allradantrieb.
Neben einem Cockpit, das den Fahrer noch stärker in den Mittelpunkt rückt, ist beispielsweise ein Steer-by-Wire-System an Bord. Der Wegfall der mechanischen Verbindung zwischen Lenkrad und Rädern ermöglicht eine flexiblere Steuerung je nach Fahrsituation und ein präziseres Lenkgefühl. Gleichzeitig vergrößert diese Technik den Freiraum: Im autonomen Fahrmodus kann die Lenkung nach vorne und damit aus dem Weg geschoben werden.
Die Lichtdurchlässigkeit der Seitenscheiben des LF-30 lässt sich beliebig einstellen. Die Farbe der Frontpartie und bestimmte Lichteffekte signalisieren, ob das Fahrzeug im normalen Modus gesteuert wird oder autonom fährt. Sämtliche Schalter und Bedienelemente sind leicht erreichbar, ein Bildschirm mit Gestensteuerung erhöht den Komfort für den Beifahrer. Die Rücksitze passen sich dank einer speziellen Technologie an die Fahrgäste an, verschiedene Modi unterstützen dabei wahlweise das Liegen und Entspannen oder fördern die Aufmerksamkeit. Darüber erstreckt sich ein Glasdach, das über eine Sprachsteuerung und ein gestengesteuertes „Skygate“ verfügt: Mithilfe von Augmented Reality zeigt es unterschiedliche Informationen wie beispielsweise Navigationshinweise, Lieblingsvideos der Nutzer bis hin zu einem Sternenhimmel.
Nachhaltigere Materialien sollen die Umweltbelastung reduzieren. Mit Yakisugi (verkohlte Zeder) wird beispielsweise ein traditionelles japanisches Material im Boden und in der Lenksteuerung verwendet, während recyceltes Metall zu Fasern für die Türverkleidung verarbeitet wurde.
Als batterieelektrisches Fahrzeug der nächsten Generation verfügt der LF-30 Electrified über eine kabellose und bidirektionale Ladetechnologie. Ein Energiemanagement verteilt die elektrische Energie optimal auf Fahrzeug und Wohnräume. Die Ladestrategie passt sich dabei optimal dem Tagesablauf des Nutzers an. Ein weiteres System erkennt und unterscheidet die Stimmen der Fahrzeuginsassen und stellt das Innenraumambiente auf die individuellen Vorlieben ein, die personalisiert auf dem Fahrzeugschlüssel gespeichert sind. Das System regelt Lufttemperatur und Audiolautstärke, erkennt Zieleingaben der Navigation und schlägt Aktivitäten am Zielort vor. Zudem erkennt es den bevorzugten Fahrstil des Fahrers und stellt Fahrwerk und Antrieb in Echtzeit auf das gewünschte Szenario ein.
Als weitere Besonderheit hat die Konzeptstudie LF-30 Electrified die „Lexus Airporter“-Drohnentechnologie an Bord. Per autonomer Steuerung nimmt sie zum Beispiel Koffer an der Haustür entgegen und transportiert sie zum Gepäckraum des Fahrzeugs. Vollautonomes Parken gehört ebenso zu den besonderen Service-Merkmalen wie die Abholfunktion: der LF-30 Electrified fährt zum Einsteigen autonom vor die Haustür. (ampnet/jri)