Mit Columbos Dienstwagen wurde Peugeot zum Millionär
Als im Sommer 1956 die Produktion begann, konnte noch niemand ahnen, dass das Auto auch im Fernsehen Karriere machen würde. Vor 60 Jahren lief bei Peugeot das erste 403 Cabriolet vom Band. Der offene 1,5-Liter-Viersitzer mit selbsttragender Ponton-Karosserie war in Zusammenarbeit mit dem italienischen Designstudio Pininfarina entstanden.
Als Limousine wurde der Peugeot 403 zum ersten weltweit verkauften Millionenseller der Marke, als Cabriolet zum Kultmodell aus Sochaux. Die Modellreihe schaffte mit über 1,2 Millionen verkauften Fahrzeugen aller Karosserievarianten als erster Peugeot den Sprung in den damals noch elitären Club der Produktions-Millionäre. Vom schönen Cabriolet wurden zwischen 1956 bis 1961 im Werk La Garenne allerdings lediglich 2050 Exemplare gebaut.
Das 4,47 Meter lange und 43 kW / 58 PS starke Cabrio krönte seinerzeit das Modellprogramm von Peugeot. Es kostete rund 70 Prozent mehr als die Limousine, war aber trotzdem immer noch preiswerter als fast alle Wettbewerber. Die Seitenfenster waren voll versenkbar. Ab 1959 konnte auch ein leichtes Kunststoff-Hardtop bestellt werden. Damit präsentierte sich der Peugeot 403 fast wie ein sportives Coupé.
Der Einstieg in den Fond gestaltete sich für die Passagiere einfach, denn die Lehnen der Vordersitze schwenkten weit nach vorn und zur Seite. Komfort schrieb Peugeot auch für den Fahrer groß, konnte doch dieser optional das Kuppeln beim Gangwechsel einer elektromagnetischen Kupplung von Jaeger überlassen. Das 403 Cabriolet als damals größtes und teuerstes Peugeot-Modell gewann sofort Liebhaberstatus, wovon Lieferzeiten ebenso kündeten wie eine überraschend große Nachfrage in Nordamerika, dem in den 1950er Jahren weltweit größten Markt für Premiumfahrzeuge.
Die Amerikaner setzten dem Peugeot 403 Cabriolet durch den populären TV-Inspektor Columbo schließlich auch ein filmisches Denkmal, als die beliebte Krimiserie 1968 – sieben Jahre nach dem Produktionsende des Autos – startete. Das Filmauto wurde bereits in betagtem Zustand und meist mit geschlossenem Verdeck gezeigt und hatte laut Drehbuch schon über 100 000 Meilen (160 000 Kilometer) auf dem Tacho.
In Amerika war der Peugeot 403 in den 1950er-Jahren zu einem der sieben „Best made cars in the world“ gekürt worden und verhalf auch in Deutschland der Marke zum Durchbruch. Die Franzosen waren zweitweise drittstärkster Importeur. (ampnet/jri)