Projekt Mazda MX-fight: Folge 10. Pannonia Ring

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In der August-Hitze am ungarischen Pannonia Ring musste ich meinen ersten Ausfall hinnehmen.


Dabei hat alles so gut begonnen an diesem Rennwochenende in Ungarn. Super Wetter, ein neuer Heckflügel und eine neue Box für die Telemetrie sollten mir den nötigen Aufwind verschaffen um mich und mein Auto weiter zu entwickeln. Das hat anfangs auch sehr gut funktioniert. Über die Telemetrie-Box erzähle ich euch in einem eigenen Artikel. Der kommt noch. Aber der neue Flügel. Zweifach verstellbar und breit wie ein Kiffer auf der Couch. Nur Brimborium denkt ihr? Nur zum protzen an der Tanke? Mitnichten, der Wagen ist um vier Sekunden schneller als ohne Flügel. Das hab ich schwarz auf weiß. Gut, ich fahr jetzt auch mit Dach. Der geringere Windwiederstand wird wohl auch seinen Teil dazu beitragen, aber das ändert nichts daran dass ich schneller bin.

Ergebnis Qualifying
Ergebnis Qualifying

In dem Video oben könnt ihr meine Qualifying-Runde aus der Onboard-Perspektive mitverfolgen. Wie ihr sehen könnt bin ich aber noch immer ganz schön am kämpfen. Ohne Servolenkung, im Auto hats 50 Grad und der feuerfeste Rennoverall trägt nicht gerade zur Kühlung bei. Das ist schon eine harte Nummer. Viel trinken, wie meine Ärztin zu sagen pflegt. Sie wird nicht müde dies immer wieder zu betonen. Jedes Jahr wenn ich um die Rennlizenz-Untersuchung komme. Danke Karina.

Wie ihr oben in der Ergebnisliste des Qualifyings sehen könnt hab ich trotz aller Widrigkeiten meine Position gegenüber dem letzten Rennen deutlich verbessert. Ich bin nicht mehr Letzter in der Startaufstellung, sondern hab meinen Kompressor MX-5 ins gute Mittelfeld platzieren können. Darauf bin ich schon ein bisschen stolz. Die analytische Vorgehensweise und die nachhaltige Sturheit trugen also erste Früchte.

Mit dem Rennergebnis des ersten von den beiden Rennen, die an diesem Tag ausgetragen und zusammen gezählt wurden, war ich aber nicht zufrieden. Ich wurde Dreizehnter von Siebzehn. Das ist nur Vor-Vor-Vorletzter.

Ergebnis Rennen 1: Dreizehnter von Siebzehn
Ergebnis Rennen 1: Dreizehnter von Siebzehn

Da muss doch mehr gehen.

Die bittere Erkenntnis ist, dass du niemals zuviel haben wollen solltest. Denn dann wirst du mit Vehements auf den Boden der Tatsachen zurück geschmettert und zwar in Form eines Kiesbettes.

Die Sache trug sich an diesem wunderschönen Nachmittag in Ungarn folgendermaßen zu: Das zweite Rennen war gestartet und ich wollte mehr. Ich wollte nicht mehr Vor-Vor-Vorletzter sein. Was wär ich denn für ein Rennfahrer wenn ich mit dem dreizehnten Platz zufrieden wär. Na kein besonders guter. Der Meinung bin ich noch immer. Aber anders. Denn Meister ist noch keiner vom Himmel gefallen, und ich schon garnicht. Ich hab mich also überschätzt, war drei Runden vor Schluss einmal kurz unkonzentriert, viel zu spät auf der Bremse und da ist es auch schon passiert. Die blöde Linkskurve hat mich ausgespuckt und ich bin hilflos im Kiesbett zum Stehen gekommen. Nur, die Kurve ist garnicht blöd, sondern ich bin ganz schön blöd dagestanden. Das Auto lag auf der Bodenplatte auf, die Hinterräder in der Luft. Ausmaus. Für mich war das Rennen vorbei. Ausgeschieden. Fertig. Schass.

Aber naja, ich hatte zumindes Glück im Unglück. Denn beim Ausritt hat es mich gedreht und so hatte ich erste Reihe fußfrei als Zuschauer bei diesem Rennen. So nah dran war sonst keiner. Und was noch viel, viel wichtiger war, ich war um eine Erkenntnis reicher: Rennfahren ist kein Computerspiel. Wenn du einen Fehler machst gibt es keinen Knopf der dich wieder zurück auf die Strecke bringt.

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